Buchholz in der Nordheide. Ärger an der Ladesäule vor dem Rathaus: E‑Autofahrer haben sich bei buchholz-aktuell.de beschwert, dass die Parkplätze an der Breite Straße zu schmal seien. Nur ein Auto könne dort gleichzeitig laden, obwohl mehrere Lademöglichkeiten vorhanden sind.
Die Redaktion hakte bei der Stadt nach. Die Antwort: Mit 2,30 Metern Breite entsprächen die Parkplätze dem üblichen Standard von 2,30 bis 2,50 Metern. Breitere Stellplätze würden bedeuten, dass einer wegfallen müsse. Bei dem hohen Parkdruck in der Innenstadt komme das nicht infrage.
Doch ein Blick in aktuelle Empfehlungen zeigt: Die Stadt rechnet mit veralteten Zahlen. „Das sind jahrzehnte alte Vorgaben”, sagt Prof. Dr.-Ing. Petra Schäfer von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen. Die neuesten Richtlinien, die sie mit einem Team für ein technisches Regelwerk (EAR 23) herausgeben hat, empfehlen eine Breite von 2,65 Meter. Und das schon für normale Parkplätze. Das sind 35 Zentimeter mehr, als in der Breiten Straße vorhanden.
Autos werden immer breiter
Der Grund für die neuen Maße: Fahrzeuge sind in den vergangenen Jahren deutlich größer geworden. Besonders breiter und länger. Die alten Breiten-Empfehlungen stammen noch aus dem Jahr 2005. Sie lagen bei 2,50 Metern.
Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen hat deshalb ihre Vorgaben angepasst. Ein durchschnittliches Auto ist heute knapp 1,90 Meter breit und fast fünf Meter lang. Die Empfehlungen aus dem technischen Regelwerk für Anlagen des ruhenden Verkehrs gelten als fachlicher Standard für Neubauten, sind aber nicht rechtlich bindend. Es müssen also nicht alle Parkplätze sofort umgebaut werden. (JOTO)












