Buchholz in der Nordheide. Die Betrugsmasche mit sogenannten Schockanrufen beschäftigt die Polizei im Landkreis Harburg. In den vergangenen Wochen erbeuteten Täter bei mehreren erfolgreichen Betrugsfällen Geld und Wertsachen im Wert von bis zu hunderttausend Euro.
Die Betrüger gehen dabei immer nach einem ähnlichen Muster vor. Sie rufen vorwiegend ältere Menschen an und geben sich als Verwandte oder Polizeibeamte aus. Mit erfundenen Geschichten über schwere Unfälle oder drohende Gefängnisstrafen setzen sie ihre Opfer massiv unter Druck. Besonders perfide: Die Täter kombinieren verschiedene Betrugsmaschen miteinander. Nach dem vermeintlichen Anruf eines Verwandten meldet sich oft ein angeblicher Polizist, der die Geschichte bestätigt. Neuerdings vereinbaren die Betrüger Übergaben sogar vor echten Gerichtsgebäuden, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
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Die Polizei rät dringend zur Vorsicht bei derartigen Anrufen. „Legen Sie sofort auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt”, sagt Carsten Bünger, Beauftragter für Kriminalprävention bei der Polizeiinspektion Harburg. Niemals sollten Bargeld oder Wertsachen an fremde Personen übergeben werden. Die Täter arbeiten gezielt mit Zeitdruck und emotionaler Manipulation. Sie behaupten beispielsweise, dass dringende Operationen nur nach Vorauszahlung durchgeführt würden. Die Polizei stellt klar: In Deutschland wird eine medizinische Behandlung niemals von einer sofortigen Barzahlung abhängig gemacht.
Für Fragen zum Thema Telefonbetrug steht Kriminalhauptkommissar Bünger unter der Rufnummer 04181 – 285108 zur Verfügung. Im Verdachtsfall sollten Betroffene sofort die Polizei über den Notruf 110 informieren. (dh)
