Buchholz in der Nordheide/Landkreis Harburg. Der Katastrophenschutz in Niedersachsen steht vor großen finanziellen Herausforderungen. Dr. Ralf Selbach, Landesgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), warnt vor einer dramatischen Zuspitzung der Lage.
Die Hilfsorganisationen müssen ihre Aufwendungen für Ausbildung, Fahrzeuge und Material größtenteils selbst tragen. „Die finanzielle Lage unserer Katastrophenschutz-Einheiten ist dramatisch”, sagt Selbach. Während die laufenden Kosten für Treibstoffe, Mieten und Strom stetig steigen würden, blieben die Zuweisungen des Landes auf gleichem Niveau.
Dr. Joachim Schwind vom Niedersächsischen Landkreistag (NLT) unterstreicht die prekäre Situation mit konkreten Zahlen: „Für 2025 sind es nicht einmal 70 Cent pro Einwohner. Manche Landkreise haben uns vorgerechnet, dass sie mindestens das Sechsfache ausgeben.” Die beiden Experten, die seit 2017 als stellvertretende Vorsitzende des Niedersächsischen Landesbeirats Katastrophenschutz tätig sind, sehen multiple Herausforderungen. Naturereignisse, Pandemien sowie kriminelle und terroristische Bedrohungen erfordern eine bessere Vorbereitung.
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Selbach und Schwind fordern eine Fortsetzung des Ad-hoc-Pakets aus 2022 auch für die Zeit ab 2026. Sie appellieren an Landesregierung und Landtag, bei den anstehenden Projekten einen Schwerpunkt auf die landesweite Katastrophenschutz-Infrastruktur zu setzen. (dh)