
Buchholz in der Nordheide/Berlin. Das war ein Paukenschlag im politischen Berlin. Nachdem Friedrich Merz im ersten Wahlgang zum Kanzler durchgefallen ist, wurde er nun in einem zweiten Durchgang zum zehnten deutschen Bundeskanzler gewählt. Eine Situation, die es so in der Bundesrepublik noch nie zuvor gegeben hat. buchholz-aktuell.de sprach jetzt mit den beiden Bundestagsabgeordneten Dr. Cornell Babendererde (CDU) und Svenja Stadler (SPD) über den Tag.
Für Babendererde ist es die erste Amtszeit in Berlin und damit auch die erste offizielle Sitzung im Deutschen Bundestag. In den ersten Wahlgang ging die Winsenerin durchaus positiv. „Im Hinterkopf wusste ich aber schon, dass die Wahl auch schief gehen könnte”, sagt Babendererde gegenüber buchholz-aktuell.de. Als dann das Ergebnis bekannt gegeben wurde, war der Schreck aber trotzdem groß.
Auch Svenja Stadler erinnert sich an die Minuten nach der Bekanntgabe. „Ich war völlig sprachlos über die Unverantwortlichkeit einzelner Abgeordneter über die Zukunft unseres Landes”, sagt Stadler. Sofort nach der Abstimmung ging es dann für die Fraktionen zu weiteren Absprachen in die Sitzungsräume. Bei der SPD hielt Lars Klingbeil zu seinen Mitgliedern. „Er ging nicht davon aus, dass die fehlenden Stimmen von uns kamen”, erklärt Stadler gegenüber buchholz-aktuell.de.
+++ Melde dich jetzt für unseren WhatsApp-Newsticker an und erhalte die wichtigsten Nachrichten direkt auf dein Handy! – Hier klicken und abonnieren +++
Bis zu diesem Zeitpunkt war noch unklar, ob es zu einem zweiten Wahldurchgang am heutigen Tag kommen werde. Die Pause nutzten die beiden Bundestagsabgeordneten für den Landkreis Harburg dann ganz pragmatisch. Während Svenja Stadler die Sonne auf einer Bank vor dem Reichstag genossen hatte, ging Cornell Babendererde gemeinsam mit CDU Kollegen eine Currywurst essen. „In solchen Situationen wächst man auch mehr zusammen”, sagt Babendererde.
In den zweiten Wahlgang sind beide Abgeordnete schließlich mit einem guten Gefühl gegangen. „Keiner der Abgeordneten kann so dumm sein, ein zweites Mal die Kanzlerwahl zu verhindern”, sagt Stadler. Sie sollte recht behalten. Und auch Cornell Babendererde sieht den Ausgang des zweiten Durchgangs positiv. „Wir haben unseren Zusammenhalt und unsere Überzeugung zu Merz jetzt noch weiter gefestigt”, so Babendererde, die direkt im Anschluß zur Vereidigung des neuen Bundeskanzlers aufgebrochen ist. (tj)