Buchholz in der Nordheide. In der jüngsten Sitzung des Buchholzer Stadtrats wurden mehrere Ausschusssitze neu vergeben. Hintergrund ist der Austritt von Martin Gerdau aus der SPD. Der langjährige Ratsherr hat die Partei aus persönlichen Gründen verlassen und bleibt fortan fraktionsloses Mitglied des Stadtrats.
„Wir bedauern den Schritt von Martin Gerdau sehr“, erklärt Julian Werner, Vorsitzender der Buchholzer SPD. „Seine Beweggründe liegen vor allem in der Bundespolitik, wie er uns mitteilte.“ Auch Steffi Menge, Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion, äußert sich besorgt: „Uns schadet dieser Schritt sehr, denn dadurch, dass er seinen Ratssitz behält, können wir keinen Nachrücker in die Fraktion holen. Damit verlieren wir auch ein Stück der demokratischen Repräsentation, die uns die Wählerinnen und Wähler vor vier Jahren gegeben haben.“
Bereits im Jahr 2023 hatte ein weiteres Mitglied die SPD verlassen und seinen Sitz fraktionslos weitergeführt. Infolge dieser Entwicklungen schrumpfte die SPD-Fraktion von ursprünglich sieben auf nunmehr fünf Sitze.
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Besonders spürbar ist der Verlust für die Partei in der Ausschussarbeit. „Leider verlieren wir durch diesen Schritt in drei Ausschüssen einen Sitz. Wir haben die Gelegenheit jedoch genutzt, um uns neu aufzustellen und einige Ausschüsse mit anderen Vertreterinnen und Vertretern zu besetzen“, sagt Steffi Menge. Trotz der Rückschläge blickt die Fraktion zuversichtlich in die Zukunft: „Wir sehen die Situation als neue Herausforderung. Gemeinsam mit Steffen Wetzel von den Linken bilden wir ein starkes Team und arbeiten weiterhin produktiv zusammen.“
Die neue Sitzverteilung sieht wie folgt aus: Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt sowie im Ausschuss für Bauen, Ordnung, Feuerschutz und Kommunalbetriebe ist die SPD künftig mit je zwei Sitzen vertreten. In den Ausschüssen für Wirtschaft, Finanzen, Digitalisierung und Verwaltung, für Schule und Sport sowie für Soziales, Jugend, Kultur, Seniorinnen und Senioren stellt die Gruppe SPD/Die Linke jeweils ein Mitglied.
Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Den Vorsitz im Ausschuss für Schule und Sport musste die SPD abgeben. Im Sozialausschuss hingegen übernimmt Michael Gerke künftig die Leitung. Er betont: „Es ist unser Ziel, auch weiterhin für soziale Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger in Buchholz einzustehen und ihnen eine Stimme zu geben.“
Trotz der personellen Veränderungen gibt sich die SPD kämpferisch. Der Fokus liegt nun auf Stabilisierung, Zusammenarbeit und der konsequenten Vertretung sozialdemokratischer Werte im Stadtrat. (tj)
