
Buchholz in der Nordheide. „Wir müssen uns wieder trauen zu träumen!” Mit diesen Worten machte der ehemalige österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Die Grünen) den Besuchern seiner Lesungen in der Region Mut. Auf Einladung des Klimaforums Buchholz präsentierte er vergangene Woche sein neues Buch „Wie wir uns die Zukunft zurückholen”.
Der 64-jährige Politiker aus der Alpenrepublik sieht die Situation beim Klimaschutz als paradox an. „Je dramatischer sich die Lage darstellt, desto weniger spielt das Thema eine Rolle”, sagt Anschober. Dennoch sei die Lage nicht hoffnungslos – wenn jetzt schnell gehandelt werde.
Lobbyisten sei es gelungen, Klimaschutz mit Verzicht gleichzusetzen, kritisiert der Autor. „Lassen Sie uns kommunizieren, dass der Weg in eine gute Zukunft Spaß macht”, sagt Anschober. Er verweist auf zahlreiche positive Entwicklungen weltweit.
Als Beispiel nennt der Österreicher die Verkehrswende in Paris. Die französische Hauptstadt gestaltet ihre Straßenräume neu, entsiegelt Flächen und schafft mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger. „Paris zeigt uns, dass die Klimawende richtig Spaß machen kann”, sagt Anschober.
Auch bei der Energiewende sieht der ehemalige Minister Fortschritte. Im Jahr 2023 wurden weltweit 87 Prozent der neugebauten Kraftwerke mit erneuerbaren Energien betrieben. Selbst China, oft als Klimasünder kritisiert, investiere massiv in Photovoltaik und Windkraft.
In seinem Buch entwirft Anschober eine optimistische Vision für das Jahr 2040. „Freuen wir uns auf die Klimawende, lassen Sie uns die Veränderung gemeinsam vorantreiben”, sagt er. „Wenn wir viele in dieser Bewegung werden, kommen irgendwann die positiven Kipppunkte!”(dh)