Ein Pflegehund für die Familie – Freundschaft auf vier Pfoten

Joshua (5), Tabitha (8) und Kesia (11) mit dem Pflegehündin Tina. Foto: Annette Ferenczi
Joshua (5), Tabitha (8) und Kesia (11) mit dem Pflegehündin Tina. Foto: Annette Ferenczi
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Buchholz in der Nordheide/Landkreis Harburg. Eltern kennen das: „Mama, Papa, ich will ein Haustier! Alle haben eins, nur ich nicht!“? Ganz vorne mit dabei ist der Wunsch nach einem Hund. Nicht immer ist ein süßer Vierbeiner fest in den Familienalltag integrierbar. Die Option „Pflegehund“ als süßer Fellfreund ist eine gute Alternative zum „Zocken“ oder am „Handy hängen“

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Familie Ferenczi aus Seevetal „kam auf den Pflegehund“. Doch was ist ein Pflegehund? „Unsere Definition von Pflegehund beinhaltet alle Aktivitäten und Versorgungsaspekte, die mit einem Hund verbunden sind. Das Besondere dabei ist, dass diese Art von Haustierhaltung zeitlich begrenzt, ist“, erzählt die dreifache Mutter Annette Ferenczi.

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Doch wie kam die Familie „auf den Hund“? In einer Anzeige suchte Hundebesitzerin Inge Schuhmacher aus Hittfeld Unterstützung beim Gassigehen mit ihrer Hundedame Tina. „Nach einer Verabredung mit Inge und Tina, beschlossen wir gemeinsam, dass wir das Projekt Pflegehund umsetzen wollen“, freut sich die Familie. „Ich habe die Anzeige entdeckt!“, berichtet die elfjährige Kesia. „Tina spielt immer gerne mit uns, und das macht richtig Spaß!“ Traurig ist Kesia nur darüber, „dass Tina halt nicht immer bei uns zu Hause ist“.

Pflegehund Tina freut sich immer über aufregende Spaziergänge in der Natur. Foto: Annette Ferenczi
Pflegehund Tina freut sich immer über aufregende Spaziergänge in der Natur. Foto: Annette Ferenczi

„Gute Gründe sprechen für einen Pflegehund“, erläutert die gebürtige Remscheiderin Inge Schuhmacher: „In erster Linie denke ich dabei nicht an mich selbst, sondern an die Kinder der Pflegehund-Familie und darüber hinaus. Tiere haben einen magischen Einfluss auf Kinder, da sie im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe sind. Tiere laden zum Streicheln ein. Außerdem habe ich mir persönlich auch ein bisschen mehr Unabhängigkeit gewünscht.“

Die beiden Mädchen Kesia und Tabitha sind ganz verzückt im Hundeglück. „Tina ist meine beste Freundin“, erzählt Tabitha und bekommt leuchtende Augen. Die achtjährige trifft sich momentan am häufigsten mit Tina. „Ist die etwa 13-jährige Hundedame ein wenig erschöpft und müde, dann reicht auch mal eine „Knuddel-Spiel-Stunde“. Das tut allen Beteiligten gut“, weiß Mutter Annette Ferenczi.

Dass Hunde einen positiven Einfluss auf die seelische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben, ist mittlerweile vielen Menschen bekannt. Zocken hingegen führe häufig zu Frust. Kurzfristig wird ein Glücksgefühl ausgelöst – Dopamin im Gehirn ausgeschüttet. Ein Pflege-Hund, kann somit für mehr gute Laune und weniger Online-Zeit sorgen.

Joshua, hat sich ganz schnell an Tina gewöhnt: „Ich freue mich jedes Mal, wenn sie zu Besuch kommt“, sagt der Fünfjährige. Mit Hilfe von Tina, konnte er seine Angst vor Hunden ablegen, behält aber den notwendigen Respekt bei. „Hunde können das Selbstbewusstsein, und die eigene Selbstwirksamkeit fördern, was Mut für „Groß und Klein“ zur Folge haben kann“, weiß Mutter Ferenczi.

Und wie lautet das Fazit der gelernten „Volksschullehrerin“ Inge Schuhmacher zum Thema Pflegehund? „Es steckt so viel mehr dahinter als die Idee Pflegehund. Inzwischen hat sich eine Freundschaft zwischen uns entwickelt, die unbezahlbar ist. Wir lernen alle gemeinsam fürs Leben und im Umgang mit Hunden.“ Das man als Hundebesitzer nämlich gefragt werden sollte, bevor jemand fremdes den eigenen Hund streicheln möchte, war für Inge mit Tina neu. 

„Wir lieben unsere Familienfreundin Tina sehr“, sagt Hundeersatz-Mama Annette. „Sie gehört inzwischen einfach dazu.“ (af)

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