Inferno am Schulzentrum: Tostedter Sporthalle brennt zum zweiten Mal

Meterhoch schlagen die Flammen aus der 800 Quadratmeter großen Sporthalle am Schulzentrum Düvelshöpen. Foto: JOTO
Meterhoch schlagen die Flammen aus der 800 Quadratmeter großen Sporthalle am Schulzentrum Düvelshöpen. Foto: JOTO
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Buchholz in der Nordheide/Tostedt. Die Nacht leuchtet glutrot, als die ersten Feuerwehrleute am Dienstag gegen 21 Uhr das Schulzentrum Düvelshöpen erreichen. Bauzäune versperren ihnen den Weg zu einer brennenden Sporthalle. Mit Bolzenschneidern verschaffen sich die Retter Zugang zum Gelände. Flammen schlagen bereits meterhoch aus dem Dach der 800 Quadratmeter großen Sportstätte.

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„Die ersten Einsatzkräfte konnten die Einsatzstelle bereits auf Sicht anfahren”, sagt Nils Renken, Pressesprecher der Feuerwehr Samtgemeinde Tostedt. Eine weithin sichtbare Rauchwolke steigt in den Nachthimmel und lockt zahlreiche Tostedter aus ihren Wohnungen. Die enorme Hitzeentwicklung lässt Scheiben der benachbarten Schulgebäude bersten. 

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Sieben Ortsfeuerwehren aus Tostedt und Buchholz mit insgesamt 150 Einsatzkräften kämpfen in den Abendstunden gegen die Flammen. „Die Priorität lag ganz klar bei der Verhinderung der Ausbreitung”, erklärt Renken. Denn die zum Abriss vorgesehene Halle ist nicht mehr zu retten. Ein Übergreifen auf Nachbargebäude musste und konnte verhindert werden.

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Das Gebäude ist so stark beschädigt, dass ein Betreten lebensgefährlich wäre. „Das Gebäude ist aktuell einsturzgefährdet”, betont Renken. Die Feuerwehr bekämpft die Flammen deshalb ausschließlich von außen über zwei Drehleitern und vom Boden. Im Inneren der Ruine lodern immer wieder Glutnester auf.

Die Rauchwolke ist weithin über Tostedt sichtbar. Foto: JOTO
Die Rauchwolke ist weithin über Tostedt sichtbar. Foto: JOTO

Um die Löscharbeiten zu unterstützen, rückt in den frühen Morgenstunden schweres Gerät an. Ein Bagger beginnt damit, Teile des einsturzgefährdeten Gebäudes kontrolliert einzureißen. Nur so können die Einsatzkräfte auch die letzten Brandherde erreichen.

Zweiter Brand innerhalb von vier Jahren

Samtgemeindebürgermeister Peter Dörsam zeigt sich erschüttert: „Man ist natürlich geschockt über so einen Brand. Zum Glück sind keine Menschen betroffen.” Die Halle hatte bereits im Sommer 2021 gebrannt, nachdem Jugendliche an einer Holzbank gezündelt hatten. Seitdem war sie gesperrt und sollte abgerissen werden. Damit an gleicher Stelle ein 10-Millionen-Euro Neubau entstehen kann.

Löscharbeiten von außen: Das Betreten der Halle ist zu gefährlich. Foto: JOTO
Löscharbeiten von außen: Das Betreten der Halle ist unmöglich. Foto: JOTO

„Zu meinem Erschrecken brennt die Sporthalle das zweite Mal. Jetzt wohl endgültig nieder”, sagt eine Anwohnerin, die das Geschehen aus nächster Nähe miterlebt. „Es war wirklich ein Flammenmeer hinter den Häusern.”

Massive Auswirkungen auf Schulbetrieb

Der Schulbetrieb am Gymnasium, der Haupt- und Realschule fällt am Mittwoch aus. „Der Landkreis wird sicherlich morgen erst einmal die Schäden prüfen müssen”, sagt Dörsam. Auch der Vereinssport ist weiter betroffen. Schon seit dem ersten Brand 2021 mussten Schüler und Sportler bereits auf alternative Trainingsmöglichkeiten ausweichen.

Langwieriger Einsatz für die Retter

Die Brandursache ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Löscharbeiten werden sich nach Einschätzung von Einsatzleiter Sven Bauer noch bis in die Morgenstunden des Mittwochs ziehen.

Ein Bagger reißt in der Nacht Teile der einsturzgefährdeten Sporthalle ein. Foto: JOTO
Ein Bagger reißt in der Nacht Teile der einsturzgefährdeten Sporthalle ein. Foto: JOTO

Neben den Feuerwehren sind auch der Rettungsdienst und die Polizei vor Ort. Die Einsatzkräfte können nur außerhalb des sogenannten Trümmerschatten arbeiten- einem Sicherheitsabstand zum Gebäude, weil immer weiter Teile einstürzen.

Für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute bedeutet dies eine lange Nacht. „Das zeigt wieder einmal, wie wichtig unsere knapp 500 aktiven Feuerwehrmitglieder in der Samtgemeinde sind”, betont Dörsam. Ohne diese Einsatzstärke wäre ein solcher Großeinsatz nicht zu bewältigen. (JOTO)

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