Buchholz in der Nordheide. In vielen Städten wächst die Rattenpopulation, und auch Buchholz bleibt davon nicht verschont. Um dem Problem entgegenzuwirken, hat die Stadt gezielte Maßnahmen eingeleitet und bittet gleichzeitig die Bürger um Mithilfe. Eine Hauptursache für die steigende Zahl der Nager sind frei zugängliche Nahrungsquellen, insbesondere Essensreste und Vogelfutter. Daher ruft die Stadtverwaltung nun verstärkt dazu auf, insbesondere das Füttern von Tauben zu unterlassen. Essensreste wie Bananenschalen sollten ordnungsgemäß in den vorhandenen Mülleimern entsorgt werden. Grundstückseigentümer, die einen Befall feststellen, sind angehalten, ebenfalls Maßnahmen zu ergreifen.
„Hotspots des Rattenbefalls sind in der Innenstadt zurzeit die Poststraße, die Lindenstraße mit dem ZOB und die Bremer Straße“, erklärt Sacha Baustian, Leiter des Buchholzer Kommunalbetriebs. In einer vergangenen Ausschusssitzung bemerkte ein Bauhhof Mitarbeiter, dass Ratten bereits Ladentüren in der Buchholzer Innenstadt angeknabbert hätten.
Um die Rattenpopulation effektiv einzudämmen, setzt die Stadt auf den gezielten Einsatz von Köderstationen auf öffentlichen Flächen. Dabei handelt es sich um gesicherte Boxen, die ausschließlich für die Schadnager zugänglich sind. „Frisst eine Ratte den Wirkstoff, verendet sie nach etwa drei Tagen“, erläutert Baustian weiter. Die Standorte dieser Boxen sind mit Warnhinweisen versehen, sodass Eltern mit Kindern sowie Tierhalter besonders wachsam sein sollten.
Ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Rattenpopulation ist das Füttern von Tauben und anderen Vögeln. „Auffällig ist, dass zurzeit viele Bürgerinnen und Bürger Tauben und andere Vögel in der Innenstadt füttern, dadurch steigt die Rattenpopulation erheblich, denn auch sie ernähren sich von den Getreidekörnern, den Brot- oder Essensresten“, erklärt Baustian. Sein Kollege Andreas Gerdts, einer der beiden Schadnagerbekämpfer des Kommunalbetriebs, ergänzt: „Wichtig ist auch, dass man Essensreste, zum Beispiel Überbleibsel von Bananen oder Äpfeln, nicht einfach auf den Boden oder in die Beete wirft, sondern in den Mülleimer.“
Die wachsende Rattenpopulation stellt nicht nur ein hygienisches, sondern auch ein gesundheitliches Risiko dar. Für eine nachhaltige Bekämpfung ist es daher unerlässlich, Nahrungsquellen für die Nager zu minimieren. „Vor dem Hintergrund, dass die Frostperioden verhältnismäßig kurz ausfallen, ist die Nahrungsbeschaffung für die Vögel zurzeit auch kein Problem“, betont Baustian.
Wer auf seinem Grundstück einen Rattenbefall feststellt, ist verpflichtet, auf eigene Kosten eine Bekämpfung durchzuführen. Hierbei wird empfohlen, eine Fachfirma zu beauftragen. Die Stadtverwaltung stellt auf ihrer Website unter buchholz.de (Stichwort „Ratten bekämpfen“) ein Merkblatt mit weiteren Hinweisen zur Verfügung.
Durch die Kombination aus gezielten städtischen Maßnahmen und der Mithilfe der Bürger soll die Rattenpopulation in Buchholz nachhaltig reduziert werden. (tj)