Buchholz in der Nordheide/Dibbersen. Nach mehr als sechs Jahren Planungszeit hat der Ausschuss für Stadtentwicklung den Weg für das neue Wohngebiet „Sonnenberg” in Dibbersen freigemacht. In der jüngsten Sitzung stimmte eine deutliche Mehrheit für das 3,2 Hektar große Projekt an der Straßenkreuzung Dangersener Straße / Sonnenkamp.
„Das darf keine Never-Ending-Story werden”, warnte Birgit Albers (CDU), Ortsbürgermeisterin von Dibbersen vor der Abstimmung zur mittlerweile 22. Änderung des Bebauungsplans. Sie hofft auf einen Baustart noch in diesem Jahr.
Das Baugebiet soll verschiedene Wohnformen ermöglichen – von Einfamilienhäusern bis zu Reihenhäusern und einem Mehrfamilienhaus. Insgesamt sollen 45 Häuser auf dem jetzigen Ackerland entstehen. Der Wanderweg bleibt dabei bestehen.
Dibberser haben Vorrang
Dibberser Bürger sollen bei der Vergabe der Grundstücke bevorzugt werden, versprechen die Planer. Das es in Buchholz einen Mangel an Wohnungen gibt, dabei sind sich bei der Diskussion alle Parteien einig.
„Junge Feuerwehrleute mussten in der Vergangenheit bereits nach Stelle abwandern, weil sie hier kein Bauland bekommen haben”, kritisiert Philip Schlumbohm (Grüne).
„Wir halten das Projekt seit langem für richtig und wichtig”, ergänzt Stefan Menk (CDU). Auch FDP („gelungenes Projekt”) und SPD („waren am Anfang skeptischer”) stimmten dem Plan zu.
Kritische Stimmen im Ausschuss
Die ehemalige Ortsbürgermeisterin von Dibbersen Gudrun Eschment-Reichert (fraktionslos) sieht das Projekt dagegen kritisch: „Es ist das falsche Projekt, am falschen Ort, zur falschen Zeit”. Viele Dibberser über 80 würden in großen Einfamilienhäusern leben und lieber in die Buchholz Kernstadt ziehen.
Grit Weiland von der Buchholzer Liste ergänzt: „Wir brauchen keine Versiegelung von Flächen, sondern dringend barrierefreie, kleinere Wohnungen in der Kernstadt.” Ältere Menschen aus Dibbersen würden diese Wohnform suchen, aber keine passenden Angebote finden.
Der BUND-Vertreter Ulf-Joachim Krause warnte eindringlich vor den Folgen: „Angesichts der Klimakrise und des Verlusts von Ackerflächen ist eine Wende dringend erforderlich. Wenn wir jetzt nicht handeln, müssen unsere Kinder und Enkel die Folgen tragen.”
Die endgültige Entscheidung über das Projekt fällt im Rat der Stadt Buchholz. (JOTO)