Klimaforum: Buchholzer diskutieren über Zukunft der Kernkraft

Die Bundestagskandidaten diskutierten über die Zukunft der Kernkraft (von links): Svenja Stadler (SPD), Ingmar Schmidt (FDP), Steffen Wetzel (Die Linke), Michael Riedel (Volt), Frerk Meyer (Grüne), Jochen Manske (parteilos) und Henning Schwieger (AfD) in der Rathauskantine.
Die Bundestagskandidaten diskutierten über die Zukunft der Kernkraft (von links): Svenja Stadler (SPD), Ingmar Schmidt (FDP), Steffen Wetzel (Die Linke), Michael Riedel (Volt), Frerk Meyer (Grüne), Jochen Manske (parteilos) und Henning Schwieger (AfD) in der Rathauskantine. Foto: JOTO
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Buchholz in der Nordheide. Mehr als 80 Besucher kamen am Donnerstag in die Buchholzer Rathauskantine, um über die Zukunft der Kernkraft zu diskutieren. Das Klimaforum Buchholz hatte zu der Veranstaltung „Kernkraft – Energie mit Zukunft?” eingeladen. Unter der Moderation von Oliver Sander stellten sich auch die Bundestagskandidaten aus dem Landkreis Harburg Zuschauerfragen.

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Den Auftakt machte Johannes Bünger mit der Vorstellung seines noch unveröffentlichten Arte-Films. Der Dokumentarfilm zeigt die große Abhängigkeit der Welt von russischem Uran und Know-how im Bereich der Kernkraft. Dr. Bernd Redecker, Sprecher des Bundesarbeitskreises Atomenergie und Strahlenschutz des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), ergänzte die Erkenntnisse mit einem klaren Statement: „Die Entwicklung weltweit geht in Richtung erneuerbare Energie. Erneuerbare sind unschlagbar, weil sie viel billiger sind.” 

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Die anwesenden Bundestagskandidaten bezogen deutlich Position. Frerk Meyer (Grüne) bekräftigte die ablehnende Haltung seiner Partei zur Kernkraft. Ingmar Schmidt (FDP) plädierte für Technologieoffenheit, während Henning Schwieger (AfD) etwas überraschend die Zukunft der Kernkraft in Deutschland kritisch sah: „Es gibt hier die Arbeitskräfte dazu nicht mehr.” Svenja Stadler (SPD) betonte den Fokus ihrer Partei auf erneuerbare Energien, wobei der Ausbau sozialverträglich gestaltet werden müsse. 

Unterschiedliche Lösungsansätze


In der weiteren Diskussion zeigten sich die verschiedenen Positionen der Kandidaten deutlich: Steffen Wetzel (Die Linke) forderte die Energieversorgung in kommunale Hand zu geben. „Wir wollen daraus die notwendigen Investitionen tätigen, ohne die Kunden extra zu belasten”, sagte Wetzel. Michael Riedel (Volt) setzte sich für mehr „Transparenz über Verbrauch, Kosten und Modalitäten” ein. Der parteilose Jochen Manske mahnte an, externe Kosten mit einzubeziehen. CDU-Kandidatin Cornell Babendererde war kurzfristig verhindert. Die Debatte zog sich über drei Stunden hin und zeigte das große Interesse der Buchholzer Bürger an der Energiepolitik.(JOTO)

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