
Buchholz in der Nordheide. Die FDP-Fraktion wollte die umstrittene Fahrbahnverengung am Steinbecker Mühlenweg (buchholz-aktuell.de berichtete) um- und abbauen lassen – doch der Antrag wurde zurückgezogen. Die Stadtverwaltung setzt stattdessen auf eine deutlich günstigere Lösung: Statt eines Austausches der scharfkantigen Bordsteine sollen nun Markierungen und Reflektoren für mehr Sicherheit sorgen. Die Kosten dafür liegen bei 4.000 Euro.
Die Verkehrssituation am Steinbecker Mühlenweg sorgt seit Monaten für Diskussionen. Mehrere Autofahrer beschädigten ihre Reifen an den scharfkantigen Bordsteinen der nördlichen Fahrbahnverengung. Die Querungshilfe war ursprünglich zum Schutz von Radfahrern eingerichtet worden, damit diese früher in der leicht abschüssigen Kurve gesehen werden. Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse (CDU) hatte die Situation im vergangenen Jahr noch als selbst geschaffene „Gefahrenlage” kritisiert.
Martin Pries (FDP) zog seinen Antrag auf Umbau der Anlage nach intensiver Diskussion im Ausschuss für Bauen und dem Vorschlag mit den neu aufzubringenden Markierungen zurück. Die FDP hatte ursprünglich gefordert, die nördliche Fahrbahnverengung mit einem abgerundeten Bordstein zu versehen und die südliche komplett abzubauen.
Sophie Arps (CDU) hinterfragt die Notwendigkeit kostspieliger Umbauten: „Haben wir das Geld bei der Haushaltslage? Nur weil einige Leute etwas sorglos mit ihren Autos umgehen.” Frank Piwecki (SPD) verwies darauf, dass wohl bislang nur drei Autos beschädigt wurden und sieht das Problem eher in überhöhter Geschwindigkeit: „Wenn Gefahr entsteht, dann weil zu schnell gefahren wird. Wir sollten eher über eine Tempo-30-Zone nachdenken.”

Die Verwaltung plant nun, hochreflektierende Markierungen und sogenannte „Katzenaugen” anzubringen. Eine gestrichelte Mittellinie soll den Verkehr besser an der Engstelle vorbeileiten. Die südliche Fahrbahnverengung bleibt bestehen, da die Verkehrsbehörde sonst eine Gefährdung von Radfahrern befürchtet.
Damit bleiben zwar die Bordsteine, wie sie sind, aber werden noch sichtbarer. „Wer dann zu doof ist Auto zu fahren und gegen den Kantstein fährt, der braucht halt öfter neue Reifen”, kommentiert FDP-Politiker Pries pragmatisch: „Ist mir auch schon passiert.” (JOTO)