Buchholz in der Nordheide. „Ein medizinischer Notfall kann jederzeit und überall passieren – zu Hause, in der Schule oder im Sportverein. Dann zählt jede Sekunde, und oft sind es die Menschen im direkten Umfeld, die den entscheidenden Unterschied machen. Doch wissen wir wie wir im Ernstfall helfen können?“ Mit dieser Frage unterstreicht der CDU-Landtagsabgeordnete Jan Bauer die Bedeutung des gestern im Niedersächsischen Landtag verabschiedeten Antrags zur Verankerung von Wiederbelebungskompetenzen im Schulunterricht.
Die CDU-Fraktion hatte das Thema bereits vor anderthalb Jahren in den Landtag eingebracht und mit Nachdruck vorangetrieben. Nun haben sich auch SPD und Grüne dem Antrag angeschlossen. „Wir setzen damit ein starkes Signal: Leben retten muss fester Bestandteil unserer Bildung sein“, so Bauer.
Kern des Antrags ist die praxisnahe Vermittlung von Wiederbelebung ab der 7. Klasse. Wissenschaftliche Studien belegen, dass früh erlernte Handgriffe die Überlebenschancen bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand erheblich steigern. Die CDU setzt auf den Ansatz „Wiederbelebung nur mit Drücken“, den der Deutsche Rat für Wiederbelebung empfiehlt. Dieser ermöglicht eine einfache Umsetzung im Unterricht, ohne Lehrkräfte zusätzlich zu belasten.
Auch für Grundschulen gibt es konkrete Ansätze: Erste Berührungspunkte mit Wiederbelebung sollen im Ganztagsbereich oder an Projekttagen geschaffen werden, beispielsweise durch das EU-Projekt „LIFEFORCE“.
Besonders für den Landkreis Harburg sieht Bauer einen großen Mehrwert: „Gerade in ländlichen Regionen kann es im Notfall länger dauern, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wenn Schülerinnen und Schüler früh lernen, Verantwortung zu übernehmen, können sie im Ernstfall Leben retten.“
Abschließend hebt Bauer hervor: „Mit diesem Beschluss stärken wir die Erste-Hilfe-Kompetenzen junger Menschen und machen Niedersachsen zum Vorreiter in der Wiederbelebungsausbildung. Unser Ziel ist klar: Jede und jeder soll im Notfall schnell und sicher helfen können.“ (dh/ein)