Social Media ab 14: Bundestagskandidaten zur Altersbeschränkung

Symbolbild
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Buchholz in der Nordheide. Eine Altersbeschränkung von 14 Jahren fordert jetzt Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg. In Australien gilt eine solche Beschränkung bereits – auch in Frankreich wird über ein Reglement diskutiert. Was halten die Bundestagskandidaten für den Landkreis Harburg von dem Vorschlag? 

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Svenja Stadler (SPD): „Grundsätzlich kann man über diesen Vorschlag durchaus diskutieren. An einer praktikablen und schlüssigen Umsetzung habe ich jedoch meine Zweifel. Nach meinem Dafürhalten ist es mit den Sozialen Medien ähnlich wie mit den Medien im Allgemeinen: Die Vermittlung eines verantwortungsvollen und bewussten Umgangs liegt in erster Linie in der Verantwortung von Eltern und Bildungseinrichtungen.“

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Dr. Cornell Babendererde (CDU): „Der Schutz unserer Kinder in der digitalen Welt ist zweifellos von großer Bedeutung. Allerdings sehe ich in einer allgemeinen Altersbeschränkung ab 14 Jahren weder eine praktikable noch eine nachhaltig wirksame Lösung. Statt Verbote zu verhängen, müssen wir dringend mehr Wert auf die Vermittlung von Medienkompetenz legen – sowohl in den Schulen als auch in den Familien. Denn nur wenn unsere Kinder frühzeitig lernen, eigenverantwortlich und reflektiert mit digitalen Inhalten umzugehen, können sie langfristig geschützt werden.
Rein rechtliche Beschränkungen können in der Praxis leicht umgangen werden und tragen daher nicht wesentlich zur Sicherheit unserer Kinder bei. Eine Kombination aus Aufklärung, Erziehung und gezielter Stärkung digitaler Kompetenzen erscheint mir der deutlich sinnvollere Weg, um junge Nutzer für die Chancen und Risiken der sozialen Medien zu sensibilisieren.“

Frerk Meyer (GRÜNE): „Laut DSGVO müssen Nutzer von Facebook, WhatsApp, Instagram, etc mindestens 16 Jahre alt sein, oder die Eltern zugestimmt haben, weil Firmen keine Daten von Jugendlichen sammeln dürfen ohne Elterliche Zustimmung. Der Plattformbetreiber Meta gibt seine Plattformen selber erst ab 13 Jahren frei. Außerdem gilt für social Media Plattformen der deutsche Jugendschutz. Ich bin für eine bessere Durchsetzung und Kontrolle bestehender Gesetze und Sanktionen der Plattformen, die Kinder und Jugendliche nicht ausreichend schützen oder den Zugang nicht ausreichend kontrollieren.

Henning Schwieger (AfD): „Junge Australier dürfen ab 2025 erst mit 16 Jahren Social Media nutzen. Das hat das dortige Parlament beschlossen. Als AfD sehen wir diese Regelung durchaus positiv. Die vielfältigen Gefahren und Risiken für Kinder und Jugendliche sind enorm. Sie können ihr Verhalten noch nicht richtig einschätzen und werden so leicht zum Opfer nicht nur von Kriminellen.
Richtig ist auch, dass die milliardenschweren Anbieter in die Pflicht genommen werden. Ein Social Media Verbot kann überdies das soziale Klima verbessern, die zwischenmenschliche Kommunikation in jungen Jahren fördern und die Lernleistungen steigern. Aber insbesondere ältere Schüler sollten auch unbedingt das richtige Verhalten in den sozialen Netzwerken lernen.

(tj)

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