Maul- und Klauenseuche zurück: Landkreis Harburg ruft zu Vorsicht auf

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Buchholz in der Nordheide. Nach fast vier Jahrzehnten ist die Maul- und Klauenseuche (MKS) zurück in Deutschland. Die hochansteckende Viruskrankheit wurde in einer Wasserbüffel-Herde im brandenburgischen Hönow am Berliner Stadtrand festgestellt. Das Veterinäramt des Landkreises Harburg ruft deshalb alle Tierhalterinnen und Tierhalter sowie Jägerinnen und Jäger zu höchster Wachsamkeit auf.

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„Erhöhte Wachsamkeit und die strenge Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen sind jetzt das Gebot der Stunde“, mahnt Thorsten Völker, Leiter der Abteilung Ordnung und Verbraucherschutz. Er empfiehlt zudem, auf die Teilnahme an Jagden und Tierveranstaltungen in Brandenburg zu verzichten. Die Lage werde genau beobachtet. 

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Deutschland galt seit 1988 als frei von der Maul- und Klauenseuche. Der neue Ausbruch führt jedoch zu Handelsbeschränkungen: Südkorea hat bereits den Import von Schweinefleischprodukten aus Deutschland verboten. MKS ist für Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Lamas, Alpakas und Zootiere hochgefährlich, da es keine Behandlung gibt. Infizierte Bestände müssen vollständig gekeult werden. Für Menschen bestehe jedoch keine Gesundheitsgefahr – Fleisch und Milchprodukte können bedenkenlos verzehrt werden.

„Die Halterinnen und Halter der gefährdeten Tierarten sollten unbedingt ihre Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen und konsequent einhalten. Das gilt für hauptberufliche Betriebe ebenso wie für Hobbyhaltungen“, betont Völker. Verdachtsfälle auf MKS seien sofort meldepflichtig.

Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:

  • Keine Mitbringsel wie Wurst, Fleisch oder Rohmilchprodukte aus dem Ausland einführen.
  • Küchenabfälle oder Essensreste dürfen niemals an Klauentiere verfüttert werden.
  • Betriebe sollten fremde Personen nur mit Schutzkleidung in die Ställe lassen.

Typische Symptome der MKS sind Fieber, vermehrter Speichelfluss, gerötete Mundschleimhaut und Bläschen an Lippen, Zahnfleisch oder Klauen. Besonders bei kleinen Wiederkäuern wie Schafen und Ziegen verläuft die Krankheit oft unauffällig. Dennoch sind auch diese Tiere sorgfältig zu überwachen. Bei Verdacht ist unverzüglich eine Abklärung durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin notwendig.

Die Übertragung erfolgt direkt von Tier zu Tier über Sekrete und Exkrete, aber auch indirekt über kontaminierte Kleidung, Fahrzeuge oder Fleischprodukte. Haustiere wie Hunde oder Katzen können das Virus weitertragen, selbst wenn sie nicht erkranken.

Das Veterinäramt appelliert an alle Beteiligten, höchste Sorgfalt walten zu lassen, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern. „Jede Nachlässigkeit könnte verheerende Folgen haben“, warnt Völker abschließend. (tj)

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