Schreck vor Treckerparade: Transporter-Fahrer verwechselt Radweg mit Straße

Vor dutzenden Zuschauern: Der Transporter-Fahrer fährt auf dem Radweg, statt auf der Straße. Foto: JOTO
Vor dutzenden Zuschauern: Der Transporter-Fahrer fährt auf dem Radweg, statt auf der Straße. Foto: JOTO
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Buchholz in der Nordheide/Tostedt. Kurz vor Beginn einer großen Traktorenparade sorgt ein Mercedes-Transporter in Tostedt für einen Schreckmoment. Der Fahrer verwechselt an der neu gestalteten B75-Kreuzung offensichtlich den Radweg mit der Straße und verfährt sich – nur wenige Meter neben dutzend wartenden Zuschauern.

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Der Vorfall ereignet sich am Sonntagnachmittag gegen 16.30 Uhr an der Kreuzung Bundesstraße 75 / Bahnhofstraße. Hunderte Menschen, darunter viele Familien, warten hier auf die weihnachtliche Traktorenparade, die von Tostedt bis nach Buchholz führt. Wegen des anhaltenden Regens stehen die meisten dicht gedrängt unter dem Vordach eines Kaufhauses. Die Straßen sind für den öffentlichen Verkehr noch nicht gesperrt. 

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Als der graue Mercedes-Transporter offenbar von der Bahnhofstraße nach rechts auf die Bundesstraße abbiegen will, lenkt der Fahrer sein Fahrzeug nicht auf die Straße, sondern auf den Radweg. Das berichten Augenzeugen. Erst nach wenigen Metern bemerkt er seinen Fehler. Beim Versuch, auf die eigentliche Fahrbahn zu gelangen, fährt er sich mit einem Vorderrad in einem Blumenbeet fest. Trotz Vollgas und mehrfachem Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang gräbt sich der Transporter immer tiefer in das aufgeweichte Erdreich.

Er fuhr sich in einem Blumenbeet fest. Foto: JOTO
Der Transporter fuhr sich in einem Blumenbeet fest und setzte vor und zurück. Foto: JOTO

Passanten wollen dem wild rangierenden Fahrzeug bereits zur Hilfe eilen. Doch nach wenigen Sekunden gelingt es dem Fahrer, den Transporter zu befreien. Er fährt über die Bushaltestelle auf die Straße. In diesem Moment passiert eine Familie mit Kinderwagen die Stelle – sie bemerken die Situation nicht, da sie zur Drehleiter der Feuerwehr schauen.

Seit der Fertigstellung vor wenigen Tagen steht die Kreuzung bereits in der Kritik. Anwohner berichten von mehreren ähnlich gefährlichen Situationen. Zur Verwirrung des Transporter-Fahrers könnte auch beigetragen haben, dass der Radweg in Asphalt-Grau gepflastert ist und fast so breit wie eine Straßenspur ist. Trotz der großen roten Markierung auf der Straße sei das gerade in der Dämmerung und bei Regen schwer zu erkennen, berichten Autofahrer.

Zwar führt eine eigentlich deutlich zu erkennende rote Markierung zum Radweg, der Weg selbst ist aber in Asphalt-Farben gepflastert. Foto: JOTO

Während der Vorfall glücklicherweise ohne Verletzte ausgeht, richteten sich die Blicke der Wartenden bereits erwartungsvoll auf das eigentliche Highlight des Nachmittags: Die festlich dekorierten Schlepper lassen den Schreckmoment schnell in den Hintergrund treten.

UPDATE 16.12.2024, 14.23 Uhr: Die zuständige Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr teilte auf Anfrage mit, dass es nach Informationen der Behörde solch eine Führung des Radverkehrs wie an dieser Kreuzung im Landkreis Harburg bisher noch nicht gegeben hätte. Während die Verkehrsführung für Radfahrer verbessert worden sei, „benötigen die Kfz-Nutzenden Zeit, um sich an die neue Verkehrsführung zu gewöhnen.” Die Behörde prüft nun, ob eine weisende Absperrtafel zwischen Radweg und Straße aufgestellt wird. „Wir werden den Kreuzungsbereich natürlich auf die Möglichkeiten der besseren Orientierung hin prüfen”, sagte Anica Ebeling von der Landesbehörde. (JOTO)

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