Vandalismus und Polizeieinsätze: Buchholz verstärkt Sicherheit in Obdachlosenunterkunft

Obdachlosenunterkunft Bremer Straße Buchholz
Die Gebäude der Obdachlosenunterkunft an der Bremer Straße Foto: JOTO
Werbung

Buchholz in der Nordheide. Einbrüche in Zimmer, Körperverletzungen und Vandalismus: Die Sicherheitslage in der Obdachlosenunterkunft an der Bremer Straße verschlechtert sich. Die Stadt Buchholz will nun gegensteuern und plant die Präsenz eines Sicherheitsdienstes in den Abend- und Nachtstunden. Im städtischen Haushalt sind in den kommenden zwei Jahren dafür jeweils 150.000 Euro vorgesehen. „Wir haben sehr viele Polizeieinsätze und Vandalismusschäden. Auch Fremdschläfer sind ein Problem”, sagt Jörg Karstens, Leiter des Fachbereichs Kinder, Bildung und Soziales, auf eine Frage von Marina Graul (AfD) im Ausschuss für Soziales, Jugend, Kultur, Seniorinnen und Senioren.

Werbung

Die angespannte Situation in der Unterkunft hat mehrere Gründe. Aktuell leben dort 115 Personen. Die Bewohnerschaft setzt sich aus 44 Menschen aus der Ukraine, 44 weiteren Weltflüchtlingen und 27 Bewohnern aus anderen Ländern zusammen. Viele Bewohner kämpfen mit psychischen Erkrankungen sowie Alkohol- und Drogenabhängigkeit. „Die Schwierigkeiten der einzelnen Personen und die Masse der Bewohner führen zu Problemen”, sagt Karstens. Das liege auch daran, dass nicht jeder ein Einzelzimmer bekommen könne. 

Werbung

Es würde vermehrt zu Sachbeschädigungen und Körperverletzungen kommen, heißt es aus der Verwaltung. Die Häufung der Vorfälle macht zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bewohner und des Personals notwendig. Ein zeitlich begrenzter Einsatz eines Sicherheitsdienstes von sechs bis acht Wochen hatte die Lage in diesem Jahr nur vorübergehend entspannt. 

Nicole Bracht-Bendt (FDP) kritisierte in der Ausschusssitzung den „sehr unansehnlichen” Zustand der Unterkunft und forderte Investitionen. Buchholz Erster Stadtrat Dirk Hirsch verwies jedoch auf die angespannte Finanzlage der Stadt. Eine Integration der Bewohner in den regulären Wohnungsmarkt gestalte sich dagegen schwierig, da viele Vermieter ablehnend reagierten. Die abgebrannte Containerunterkunft neben dem Gelände gehört nicht zur städtischen Einrichtung, sondern zum Landkreis Harburg. (JOTO)

Werbung